Zweifarbige Kratzdistel |
August 2002 Ritsem - Kisuris - Spietjaujåkkå - Kuoppervagge - Skarja - Ruotesvagge - Kassalakko- Vuoskelvagge - Suorva, 111 km
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Die Tour im Überblick |
Vieles (aber nicht alles) über mich Wandern in Lappland
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Gleich vorweg: Als Vergleich für das, was einen üblicherweise bei einer Tour durch den Sarek erwartet, taugt diese Tour
überhaupt nicht. Zur Begründung zwei ganz subtile Hinweise: Der Verbrauch von Nordic Summer (gegen Moskitos) war
verschwindend gering, der von Sonnencreme dagegen erheblich. Ein voller Glückstreffer also, was Wetter und Mücken anbelangt.
Lappland quasi wie aus dem Prospekt - und das zwei Wochen lang. Dass aber auch eine Schönwettertour durchaus ihre
Herausforderungen mit sich bringen kann, zeigte sich bald. Den Früh-Bus um 9.30 Uhr erreichen wir nicht, weil wir im
Ericsson Center außerhalb von Gällivare noch unsere Ausrüstung komplettieren müssen. Erst um 16 Uhr beginnt also unsere Fahrt
ins 184 Kilometer westwärts gelegene Ritsem. Dort kommen wir gegen 19 Uhr an und fahren mit der Stor Lule über den Akkajaure.
Die eigentliche Wandertour startet demnach erst um 20 Uhr. Helligkeit hin oder her - unsere innere Uhr macht uns klar, dass
wir an diesem Tag nicht mehr allzu weit kommen werden. Am ersten Tag sind die Rucksäcke so schwer wie sonst nie, 18 Grad bei
heiter bis wolkigem Himmel sind uns warm genug. Wir schwitzen wie die Irren und folgen dem Padjelantaweg Richtung Kisuris.
Etwa einen Kilometer nach der Hängebrücke über den mächtigen Vuojatätno schlagen wir auf einer Anhöhe über dem Fluss unser
erstes Lager auf.
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Um 10 Uhr sind wir wieder ohne the road. Zwei Stunden und 20 Minuten brauchen wir auf der Holzbohlen-Autobahn bis zum
Drei-Park-Punkt. Dort machen wir ausgiebig Mittagsrast. Ein paar Wolken am Himmel machen uns kaum Sorgen, die Temperatur
von 23 Grad reicht für ein erstes Mittagsschläfchen am Ufer des Sinjuftutisjåkkå. Erst um 16.20 Uhr schultern wir wieder
die Rucksäcke und verlassen den markierten Wanderweg in Richtung Südosten mit Blick auf den Kisuris. Zunächst geht es durch
lichten Birkenwald mit einer verträumten Lichtung, dann leicht ansteigend über die Baumgrenze hinaus. Zwischen Spietjau
und Kisuris am Rande der Schlucht bauen wir die Zelte auf. Ein Schatten hat sich über unsere Tour gelegt: Monika fühlt sich
gar nicht fit. Vermutlich wird sie morgen zur Kisurishütte zurückkehren. Ein kleiner Trost: Wir schauen
uns den zauberhaften Sonnenuntergang an. Immer wieder mogelt sich die bereits untergegangene Sonne zwischen ein paar
Bergflanken durch und bestrahlt die uns gegenüberliegenden Kisurishänge.
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Die Entscheidung steht. Gegen Mittag begleite ich Monika zurück zur Kisurishütte. Sie will sich dort ein paar Tage erholen,
ehe sie nach Änonjalme zurück geht, um mit dem Boot nach Ritsem und von dort per Bus wieder zurück nach Gällivare zu
gelangen. Der Abschied fällt allen schwer. Wir wollten doch so viel gemeinsam erleben. Nachmittags bin ich wieder zurück
am Lagerplatz und befolge den Tipp, den mir Inge und Sonja geben: Unten in der Schlucht lockt der Spietjau zum Bade. Ein
Genuss bei 26 Grad im kaum vorhandenen Schatten! Die Schlucht mit ihren Wasserfällen ist grandios und das Wasser gar nicht
so kalt. Herrlich! Einziger Wehrmutstropfen: Die Mücken. Es gibt zwar nur noch wenige und zudem sehr lahme Moskitos, dafür
aber andere, kleinere Mücken, die selten, aber schmerzhaft zubeißen.
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Die Sonne weckt uns früh. Schon um 7 Uhr ist es zu heiß im Zelt. Um 10 Uhr starten wir. Immer am Spietjaujakka entlang nach
Süden. Wir folgen einem kaum markierten Pfad. Um 14.20 Uhr erreichen wir das Sierkavagge und machen Mittagspause. Bis 17 Uhr
schlafen wir am Ufer. Das Thermometer zeigt 36 Grad! Dann geht's weiter nach Süden. Inge hat schmerzende Füße und kommt nur
sehr langsam voran. Das Gelände ist deutlich unwegsamer als am Vortag. Es gibt kaum noch Mücken, und uns fällt auf: Das
üblicherweise schmatzende Geräusch beim Wandern fehlt. Es ist einem trockenen Rascheln der Grashalme gewichen. Es muss lange
nicht mehr geregnet haben. Wir marschieren auf etwa 800 Meter Höhe bei drückender Hitze über eine Hochfläche und erreichen
gegen 19.45 Uhr unseren Lagerplatz mit unverbaubarer Panoramaaussicht über die Mäander des Låutakjåkkås am Westende des
Kuoppervagges.
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Der Platz und die Aussicht gefallen uns so gut, dass wir wieder einen Ruhetag einlegen. Auf geradezu unverschämte Weise
nutzen wir das ungewöhnlich gute Wetter aus: In Shorts erklimmen Sonja und ich einen der Låutak-Gipfel (1416). Selbst das
T-Shirt wird mir zu warm, ich verzeichne beglückt meinen ersten Topless-Gipfel. Die Aussicht ist atemberaubend: Über die
großen Seen Virihaure, Vastenjaure und Sallohaure geht der Blick bis zum Sulitjelma-Massiv und dem riesigen
Blåmannsisen-Gletscher in Norwegen. Wir sehen dahinter sogar noch mehr schroffe Bergspitzen, die wir allerdings nicht
zuordnen können - so weit reicht unsere Karte nicht. Nordwestlich von uns liegt der Kutjaure mit den Kisurishütten. Was
wohl Monika gerade macht? Nach unserer Schätzung müsste sie sich morgen auf den Weg zurück nach Änonjalme machen.
Traurig, dass wir nicht mehr zu viert sind. Das Thermometer zeigt 28 Grad, der Wind weht schwach, Moskitos gibt es keine.
Abends türmen sich Wolkenberge im Süden und Westen, wir sehen Regenschauer. Aber bei uns bleibt die Sonne!
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Im Tagebuch steht: Ein traumhaft schöner Tag. Um 9 Uhr starten wir ostwärts ins Kuoppervagge hinein. Nach kurzem Abstieg
erreichen wir die Talsohle und stellen fest: trocken. Selbst die berüchtigten Wollgraswiesen haben ihren Schrecken
verloren. Statt Sümpfe gibt es nur noch Ex-Sümpfe. Um 12.30 Uhr queren wir den Bach am Lulemusravatatj und machen Pause
bis 14.30 Uhr. Das Kuoppervagge zieht uns in seinen Bann. Wir sind hin und weg. 400 Meter über uns laufen die Rentiere auf
einem der wenigen Schneefelder am Niake um die Wette, während wir in der Sonne liegen. Um 16.30 Uhr erreichen wir bei 29
Grad unseren Lagerplatz am Juovvapåkke kurz vor der Wasserscheide im Tal.
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Im Tagebuch steht: Noch ein traumhaft schöner Tag. Was will man mehr? Außerdem kam die Sonne heute erst eine Stunde später
hinter den Bergflanken hervor und gönnte uns so etwas mehr Schlaf. Gegen 10.45 Uhr starten wir nach Osten. Ein paar
kleinere Blockfelder legen sich uns in den Weg, ansonsten ist Genusswandern angesagt. Wir müssen keinen Sumpfwiesen
ausweichen, weil es keine Sumpfwiesen gibt. Dafür fallen uns die ungewöhnlich vielen vertrockneten Lemming-Kadaver auf.
Nur hin und wieder sehen wir ein lebendiges Exemplar erschreckt davonhuschen. Wir kommen gut voran. Gegen 13.20 Uhr
queren wir die Sjelma-Gletscherbäche und machen Pause. Schon um 16.20 Uhr schlagen wir unser Lager gegenüber dem
Skårvatjåkkå auf. Mit Blick auf die Renwächterhütte am Kuopperskaite und über die Quellsümpfe des Rapaätnos hinweg bis
zum Äpar-Massiv und dem Pastavagge im Osten. Dorthin schweift unser Blick immer wieder am Abend. Denn nach einem sonnigen
und heißen Tag (28 Grad) türmt sich dort ein gigantischer Wolkenberg auf. Solange wir aber in der Sonne sitzen dürfen,
stört uns das nicht. Gegen 22 Uhr sehen wir aus dem Wolkenmonster zwei Blitze auf Äpar niederfahren. Wir hören keinen
Donner. |
Die Wolken sind nicht über Äpar geblieben. Wir schauen aus den Zelten und sehen unseren ersten "normalen" Sarektag. Eine
einzige graue Wolke hängt tief in den Tälern. Keine Spur mehr von Gipfelsicht. Mehr als 12 Grad werden es an diesem Tag
nicht. Um 9.45 Uhr starten wir Richtung Ruotesvagge. Wir steigen ein wenig den Hang hinauf, um abzukürzen, und erreichen
auf leicht begehbarem Gelände den Standort der ehemaligen Mikkahütte. Die neue Hütte am Smailatreffen haben wir zuvor
weit rechts liegen gelassen. Gegen 13 Uhr waten wir durch den östlichen Pårsåjåkkå und machen eine kurze Mittagspause - die
einzige im Regen während dieser Tour. Unser Tagesziel, den westlichen Pårsåjåkkå, erreichen wir schneller als erwartet, er
führt zudem nur wenig Wasser. Also beschließen wir, den Smailajakka noch am selben Abend zu durchwaten. Aber der hat es
in sich. Das graubraune Gletscherwasser schiebt sich mit unglaublichem Druck durchs weit verzweigte Bachbett. Der direkte
Weg ist unmöglich, weil das Wasser im Hauptstrom Beine und Wanderstöcke einfach wegdrückt. Wir nehmen den langen Weg über
die seichteren Stellen und benötigen für die Furt durch alle Wasserarme gut 45 Minuten. Das eiskalte Wasser macht unseren
nackten Füßen schwer zu schaffen. Sie werden krebsrot und schmerzen heftig. Danach haben wir genug von Furten und Wandern
und suchen uns auf der Nordseite des Tals, abseits von der Hauptroute, ein ruhiges Plätzchen. Gegen Abend wird das Wetter
immer ungemütlicher. Wir kochen in den Zelten.
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Die Wolken haben sich noch mehr verdichtet. Nur knapp über unseren Köpfen hängen sie im Tal. Nirgendwo ist ein Fleckchen
blauer Himmel zu sehen. Wir legen einen Ruhetag ein in der Hoffnung, dass uns das Wetter später noch einen Ausflug in die
eisige Welt des Ruotesgletschers gestattet. Es gestattet nicht. Stattdessen schickt es uns immer wieder heftige Regenschauer.
Wir verbringen den größten Teil des Tages im Zelt und hoffen still, dass wir nicht wieder - wie vor zwei Jahren im
Pastavagge - zwei Tage lang festsitzen. Zwei gute Omen sorgen dann am Abend für Hoffnung: Mein wetterfühliger linker
Ellbogen meldet sich, und das Barometer steigt heftig.
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Um 5.10 Uhr weckt uns ein röhrender Renbulle. Was er uns zu zeigen hat, lässt die Stimmung steigen. Ellbogen und Barometer
haben nicht zuviel versprochen: Am Himmel zeigen sich blaue Flecken und viel Licht im Westen, wo die Wolken herkamen. Der
Wind treibt die graue Nässe nach Osten Richtung Skarja. Gut für uns! Um 10.10 Uhr starten wir und gehen an der Nordseite
des Tals nach Nordwesten. Vor der Furt am Niakjåkkå treffen wir ein schwedisches Paar bei der Rast. Für lange Zeit sollten
sie die letzten Menschen sein, die wir sehen. Zwischen 14 und 16 Uhr ruhen wir bei strahlendem Sonnenschein an den Hängen
des Niak und genießen den Blick auf das wunderschöne Akkamassiv. Eine Rentierherde tut uns den Gefallen und läuft uns vor
diesem Panorama genau ins Objektiv. Tausend Dank! Gegen 17.10 Uhr schlagen wir nördlich von Niakrieppe unser Lager auf.
Sonja und ich haben noch nicht genug und stiegen hinauf zum Sattel und dem kleinen Niakreppejaure. Die Aussicht über die
Kassalakko ist unbeschreiblich! Im ruhigen Wasser des kleinen verträumten Sees spiegeln sich zudem die Akkagipfel. Am Abend
lässt der Westwind nach. Das Wetter scheint sich zu stabilisieren. |
Heute ist Inselspringen angesagt. Wegen des trockenen Bodens wandern wir nahe am ansonsten eher sumpfigen Ufer des
Suottasjåkkås. Die Folge: Wir verschwenden viel Zeit damit Wasserläufe zu durchqueren, die wir für Zuflüsse halten, die
aber in Wirklichkeit Arme des Suottasjåkkås sind. Dreimal finden wir uns also auf Inseln wieder und müssen nochmals furten.
Nicht zur Strafe nur zur Übung. Weil das Wetter mit 26 Grad ohnehin die eine oder andere Erfrischung erfordert, hält sich
der Unmut in Grenzen. Die Marschleistung allerdings auch. Gegen 16.50 Uhr kommt wieder Westwind auf und treibt Wolken
heran. Wir bauen schnell die Zelte auf und lagern an einem kleinen See nördlich von Alep Kassavaratj. Etwas Nieselregen
fällt auf uns herab, aber am Abend klart der Himmel schon wieder auf.
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Wir wussten, dass die Kassalakko ein steiniges schwieriges Gelände ist - wir wussten allerdings nicht, dass sie so steinig
und so schwierig ist. Um 10. 50 Uhr starten wir und halten uns ostwärts, die Nase immer gegen Tjeura gerichtet. Das Terrain
wird immer unwegsamer. Oft genug klettern wir von Felsblock zu Felsblock. Die Größe variiert von Modell Fußball bis zur
Garage. Auch der letzte Zweifler lernt hier die Teleskop-Wanderstöcke schätzen. Oft genug bieten nur sie den nötigen Halt.
Wer zwischen die Felsen stürzt, kommt um einen Knochenbruch kaum herum. Das "Bergsteigen in der Ebene" ist zudem ermüdend.
Von 14.20 bis 16.30 Uhr machen wir Mittagspause mit einem obligatorischen Nickerchen in der Sonne bei 23 Grad. Danach
geht's wieder in die Blöcke. Mit der Zeit wird auch die psychische Anstrengung spürbar. Nach jedem Sattel öffnet sich die
Aussicht auf weitere Blockfelder. Das Drama scheint endlos. Nur langsam nähern wir uns dem südlichen der drei Zugänge zum
westlichen Vuoskelvagge. Auch dort prägen Steine die Landschaft. Gegen 18.30 Uhr bauen wir die Zelte auf in der Nähe eines
kleinen Sees am Westende des Tals. Eine trostlose Mondlandschaft umgibt uns. Steine bis zum Horizont, graue Felswände hinter
uns, ruhige, fast schon tote Wasserflächen vor uns. Seit wir das Tal betreten haben, umgibt uns zudem eine fast schon
unheimliche Stille. Kein Bach ist mehr zu hören. Nachts im Schlafsack höre ich, wie mein Pulsschlag den Zeltboden rascheln
lässt. Nachts kommt Regen auf.
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Heute haben wir immerhin das Tagesziel vor Augen: Etwa 10 Kilometer Luftlinie vor uns sehen wir das Ostende des Vuoskelvagges.
Dazwischen wieder jede Menge Steine. Aber: Gegen Osten mehren sich wieder grüne Flecken in der Landschaft. Gegen 10.40 Uhr
starten wir und arbeiten uns bis gegen 13 Uhr zum Vuoskeljaure vor. Dort ruhen wir bis 15 Uhr in der (für uns schon fast
selbstverständlichen) Mittagssonne bei 21 Grad. Ohne Eile folgen wir einem nur schwer erkennbaren Pfad nach Osten.
Tatsächlich ändert das Tal seinen Charakter: Aus der Mondlandschaft wird wieder Lappland. Um 17 Uhr blicken wir hinab auf den
Jertajaure, den Pietsaure und hinüber zu unserem alten Freund, dem Slugga. Ein fast ebenes Plateau mit wunderschöner Aussicht
wird unser Lagerplatz. Abends blasen heftige Sturmböen aus Westen über uns hinweg. Dazu kommen viele Wolken. Wir haben
Zweifel, ob wir den für morgen eingeplanten Ruhetag hier oben sinnvoll nutzen können.
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Noch heftigere Sturmböen als am Vortag lassen aus den Zweifeln Gewissheit und aus der stürmischen Nacht einen warmen, aber
sehr stürmischen Morgen werden. Das Colorado-Zelt ist den Angriffen nicht gewachsen. Noch vor dem Frühstück bauen wir es
unter großen Mühen ab. Wir essen im stabileren Mark III und sind uns schnell einig: Wir steigen ab. Die geplante Tour auf
den Skanatjakka wird auf unbestimmt verschoben. Um 9.55 Uhr beginnen wir mit dem Abstieg. Erst ganz unten kurz vor der
Baumgrenze lässt der Wind nach. Wir irren ein wenig durch die Birken, ehe wir den Pfad nach Suorva finden. In diesem Wald
haben wir uns bereits 2000 verlaufen, deshalb sind wir sehr vorsichtig. Auf eine Querwaldein-Tour zum Seeufer hat heute
niemand wirklich Lust. Zweimal verlieren wir den Pfad, finden ihn aber recht schnell wieder. Die Methode: In Ruhe das
Gelände überschauen und dann so gehen, wie es einem Instinkt und Erfahrung nahelegen. Mit etwas Glück entspricht dass
dann auch der regulären Wegführung. Wir haben Glück und schmunzeln nach einiger Zeit über die hölzernen Brücken. Brücken
- die letzte haben wir vor zwölf Tagen am Dreiparkpunkt gesehen. Um 12.55 Uhr erreichen wir das Ufer des Jertajaures und
sind damit fast am Ziel unserer Reise. Den Bus um 16.40 Uhr lassen wir sausen. Wir wollen uns ohne Hektik verabschieden.
Ein fast schon wehmütiger Spaziergang ohne Rucksack im Wald, Heidelbeeren sammeln, Blumen fotografieren, Waldluft schnuppern
und ein wenig unbeholfen auf zwei schwedische Wanderer reagieren - die ersten Menschen seit viereinhalb Tagen!
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Kaum noch ein richtiger Wandertag. Wir wollen zur Bushaltestelle. Eine Stunde brauchen wir für die Strecke an den
Staudämmen und dem Windkraftwerk vorbei über die Jertainsel. Dann stehen wir mutterseelenallein im "Zentrum" von Suorva an
der Bushaltestelle und warten. Die Sonne scheint, der Wind von gestern macht Ferien, und wir freuen uns auf die Duschen
im Campingplatz. Das obligate Abschlussfoto auf dem großen Stein sieht deutlich mehr nach Urlaub aus, als die Aufnahme von
vor zwei Jahren. Damals waren wir durchnässt und verfroren. Davon kann heute nicht die Rede sein. Wir haben die Zelte
schließlich nur ein einziges Mal feucht eingepackt! Um 10.40 Uhr kommt der Bus aus Ritsem und ist schon gut besetzt, als wir
zusteigen. Wenig später in Kebnats kommt noch ein Schwung Wanderer dazu. Darunter zu unserer großen Freude und Überraschung
auch Monika. Sie hat sich in Kisuris (und in der Akkahütte) ein paar Tage ausgeruht, mit der Hüttenwirtin angefreundet und
kleinere Wanderungen unternommen. Nach einem Aufenthalt in Gällivare hat sie noch einmal ihr Bündel gepackt und war auf dem
Kungsleden zwischen Saltoluokta und Sitojaure auf Hüttentour. Nach zwölf Tagen ist die Gruppe also wieder komplett. Gegen
13 Uhr hält der Bus am Campingplatz, auf dem kein einziges Zelt mehr steht. Wir stürmen die Duschen. |
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