Klassisch o der schnell - das ist hier die Frage. Die für mich klassische Anreise in Richtung Sarek erfolgt mit der Bahn
. Von Süddeutschland aus sind das gut 3000 Kilometer! Da empfehlen sich die günstigen Liegewagenabteile von selbst, schließlich ist selbst bei
günstiger Verbindung mit zwei Nächten im Zug zu rechnen. Wer beispielsweise Freitagabends im Süden Deutschlands startet, kommt Sonntagvormittags in Lappland an - üblicherweise in
Murjek oder Gällivare, je nach gewähltem Ausgangspunkt.
Eine schöne, aber zeitaufwendige Alternative ist die Fahrt ab Östersund mit der schwedischen Inlandsbahn
nach Jokkmokk oder Gällivare. Mit dem Flugzeug geht's natürlich schneller, am besten via Stockholm nach Gällivare.
Wer von Sü
den durch den Sarek wandern will, startet üblicherweise in Kvikkjokk. Das
bedeutet für Bahnfahrer: aussteigen im kleinen Bahnhof Murjek, mit dem Bus weiter nach Jokkmokk, von dort weiter nach Kvikkjokk. Ist an einem Tag zu schaffen, aber nur, wenn man
morgens in Murjek ankommt. Von Kvikkjokk bieten sich zwei Möglichkeiten. Nach einer Fahrt mit dem Boot weiter durchs wunderschöne Tarratal auf dem Padjelantaweg bis nach
Tarraluoppal (etwa vier Tage) und dann in den westlichen Sarek. Oder nach Nordosten auf dem Kungsleden. Nach sechs Kilometern zweigt ein markierter Weg zum Pårek Lapplager ab. Das ist in ein bis zwei
Tagen zu schaffen.
Der Kungsleden führt von dort weiter nach Aktse (zwei Tage). Von Kvikkjokk gibt's zudem Helikopterflüge nach Aktse und nach
Staloluokta im Padjelanta Nationalpark, einem guten Ausgangspunkt für Touren im westlichen Sarek.
Noch eine Möglichkeit: Wer aus dem Bus von Jokkmokk bereits in Tjamotis aussteigt, kann im (vorab gebuchten) Taxi zur Brücke
am Sitoätno fahren. Das lässt sich mit dem eigenen Wagen machen: Nördlich von Tjamotis zum Wasserkraftwerk und weiter bis zur Brücke Über den Sitoätno. Dort aussteigen und dem
"Fahrradweg" zum Laitaure (10 Kilometer) folgen. Von dort fährt ein Boot nach Aktse (alternativ weitere fünf Kilometer Fußmarsch). Aktse ist der ideale Einstieg für den beliebten Trail
durchs Rapadalen. Zum Delta direkt an der Parkgrenze gibt's eine regelmäßige Bootsverbindung.
Von Gällivare fährt der Bus regelmäßig in Richtung Ritsem. Dort gibt's eine Fjällstation.
Ritsem ist das Eingangstor von Nordwesten etwa über den Padjelantaweg bis kurz vor Kisuris und dann weiter ins Ruotesvagge. Zuerst muss allerdings der Akkajaure per Boot
überquert werden. Auch von hier gibt's Flüge nach Staloluokta.
Auf dem Weg nach Ritsem liegt Kebnats. Von dort fährt ein Boot über den Akkajaure nach Saltoluokta (Fjäll-Station). Der Kungsleden führt von dort nach
Süden in Richtung Sitojaure und Aktse. Das ergibt Einstiegsmöglichkeiten in den östlichen Park etwa ins Pastavagge oder eben ins Rapadalen. Zwischen Sitojaure und
Rinim gibt's eine unregelmäßige Bootsverbindung, ebenso zwischen Rinim und Svine. Gleiches gilt für den Übergang über den Laitaure in (oder aus) Richtung Kvikkjokk.
Der schnellste Einstieg in den zentralen Sarek startet an Bushaltestelle Suorva zwischen
Kebnats und Saltoluokta. Hier führt der Weg über die Dämme des Wasserkraftwerks nach Süden. In knapp zwei Tagesmärschen ist die Nationalparksgrenze erreicht an der Brücke im
Kukkesvagge. Von dort sind es weitere zwei Tage bis zur Mikkahütte in Smailatreffen.
Eine reizvolle, aber sehr zeitaufwendige Variante ist der Einstieg von Norwegen aus. Mit der Nordlandsbahn bis Bodö, von dort mit dem Bus weiter nach Suitjelma. Dort beginnt ein
wunderschöner Hochgebirgstrail vorbei am Sorjussee nach Staloluokta am Virihaure im Padjelanta Nationalpark. Nach insgesamt gut fünf Tagen ist der Sarek etwa auf Höhe des
Sarvesvagge erreicht. Der norwegisch-schwedische Grenzübergang ist ein Erlebnis: ein einsames Schild mitten in der Tundra!
Jeder Einstieg ist natürlich auch als Ausstieg geeignet, allerdings in Unterschiedlichem
Maße. Suorva bietet keine Unterkunft und ist damit eher ein Start- als ein Zielort. Unter Umständen wartet man stundenlang im Regen auf den Bus. Ankommen in Kvikkjokk
empfinde ich als sehr angenehm - vor allem wenn bereits im Voraus eine gemütliche Hütte gebucht worden ist.
Die Bootsverbindungen werden bei schlechtem Wetter manchmal eingestellt - im
Regelfall geschieht das ohne Vorwarnung. An manchen Übergängen finden sich noch Ruderboote. Hier ist darauf zu achten, dass an jedem Ufer immer mindestens ein Boot
zurückbleiben muss. Das heißt im schlimmsten Fall, also wenn das dritte Boot am gegenüberliegenden Ufer liegt, dreimal übersetzen.
Telefonnummern oder Fahrpläne will ich hier nicht bieten, sie verändern sich zu oft. Die
nötigen Anlaufstellen mit Auskünften über Fahrt- und Öfnungszeiten gibt's auf der Link-Seite.
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